Donnerstag, 13. Januar 2022

Angkor Wat

 Da ein langes Feiertag Wochenende bevorstand haben wir beschlossen dies in Siem Reap zu verbringen. Die Stadt hat nach einem lokalen Lockdown erst gerade wieder geöffnet was aber seine Spuren hinterlassen hat. Viele Geschäfte, Restaurants und Hotels waren nach wie vor geschlossen. 

So mussten wir vor Ort feststellen das auch unser gebuchtes Hotel immer noch geschlossen war. Da wir aber schon ein bisschen damit gerechnet haben und vorab nach einer Alternative geschaut haben war es kein Problem umzubuchen. 





Am nächsten Tag machten wir uns auf den Weg um Angkor Wat zu besichtigen. Früh am Morgen ging es los um Tickets zu kaufen. Es war schon ein komisches Gefühl in die verlassene Schalterhalle zu kommen, vor uns war eine Familie ansonsten waren wir alleine. Unser Guide hat uns erzählt wie lange man früher dafür anstehen musste, ist fast unvorstellbar. Er hat mit uns, nach 2 Jahren ohne Arbeit, die erste Tour und war total glücklich darüber. Er hat einen tollen Job gemacht. 

Danach ging es los zum ersten Tempel Angkor Wat









Wie auf den Bildern zu sehen ist waren wir fast alleine da. Die Anlage ist faszinierend ich habe mir alles viel kleiner vorgestellt. Innen gab es 3 Stockwerke die man alle besichtigen kann, allerdings sollte man Schwindelfrei und gut zu Fuss sein, die Treppen sind uneben und ziemlich steil. Sehr beindruckend waren die eingemeisselten Geschichten in den Wänden worüber unser Guide ganz viel erzählen konnte. Die Wände der Galerien waren voll davon






Als Nächstes ging es zum Ta Prohm Tempel wo der Film Tomb Raider zum Teil gedreht wurde. Natürlich hatten wir keine Ahnung von dem Film, nach dem Besuch haben wir ihn aber doch noch angeschaut. 

Für mich war dieser Tempel der eindrücklichste. Da konnte man sehen wie viel Kraft ein Baum besitzt und Wände die aus massiven Steinen besteht zu verschieben. Es ist nicht möglich die Bäume zu fällen, der ganze Tempel würde zusammen fallen. Man kann ihn aber auch nicht so lassen da die Kraft der Bäume ihn auch so zerstören würde. Er wird nun langsam in mühevoller Arbeit wieder instand gesetzt.

Bei diesem Tempel waren wir sogar ganz alleine, ist richtig toll sich einfach hinzusetzen und das ganze auf sich wirken zu lassen.











Leider fing es anschliessend wieder an zu regnen was die alten Steine gefährlich machte und man sehr vorsichtig gehen musste. Wir haben die Zeit für ein Mittagessen genutzt und sind anschliessend zum Bayon Tempel. 






Es gibt soviel zu sehen und ich werde ganz bestimmt noch einmal gehen. Das nächste mal würde ich ein Fahrrad mieten und die Tempel damit erkunden. Da sich die ganze Corona Situation langsam ein bisschen beruhigt, kehrt auch mehr Leben in die Stadt was sehr schön ist zu sehen. Die Tempel zu leer zu sehen ist als Besucher ein Glücksfall.

Freitag, 12. November 2021

Wieder einmal an der Nähmaschine



 Seit längerem habe ich mich wieder einmal selber an die Nähmaschine gesetzt. Meine Arbeit hier besteht sonst mehrheitlich aus Organisieren, Planen, Bestellen und Anleiten der Schneiderinnen. Nun steht ein Projekt an wofür etwas anderes wie Kleider benötigt werden da ergriff ich die Gelegenheit.

Durch eine Spendenaktion von Nähmaschinen gibt es hier einige Bernina Maschinen. Leider können wir uns nicht wirklich darüber freuen. Einige sind älter wie ich, was ja eigentlich nicht negativ ist würden sie funktionieren. Zum Beispiel ist bei einer die Fadenhalterung kaputt bei der anderen die Vorrichtung zum Spulen. Meine Reaktion da war, wie kann man die noch benützen wenn ich keine Spulen mehr füllen kann? Eigentlich ganz einfach, einfach von Hand aufwickeln was die Frauen hier machen, aber das ist sehr Zeitaufwendig. Glücklicherweise müssen sie das nicht viel machen, die Maschinen werden fast ausschliesslich für Knopflöcher benützt.

In der Zwischenzeit wurden die Haushaltsmaschinen durch Industriemaschinen ergänzt. An die muss ich mich erst gewöhnen, das Einfädeln ist komplizierter und sie näht viel schneller, manchmal zu schnell für mich. Ich habe die Erfahrung gemacht Barfuss lässt sich die Maschine am besten bedienen, da kann man auch mal ein bisschen langsamer nähen. Überhaupt ist das richtig toll hier Barfuss zu arbeiten alle machen das in der Schneiderei regelmässig. 

Hier seht ihr das Endprodukt meiner Näharbeit, für was wir das benötigen verrate ich noch nicht das werdet ihr aber bald erfahren.



Donnerstag, 4. November 2021

Schulöffnung nach 22 Monaten

 Am Montag war es endlich soweit der normale Schulunterricht hat wieder begonnen nachdem die Schule mit wenigen Tagen Unterbruch 22 Monate im Lockdown war. Die Lehrpersonen haben auch während dieser Zeit die Schüler betreut und sie haben sie mit Lernmaterial und Essen versorgt.

Ein Schultag hier beginnt damit das die Kinder in ihrer Homeuniform kommen und sich erst Duschen gehen. Dabei werden auch die Zähne geputzt und falls nötig schon mal kleine Wunden versorgt. Danach wird die Schuluniform angezogen die aus schwarzen Shorts für die Jungs und einem Hosenrock für die Mädchen besteht dazu je nach Klassenstufe ein farbiges Poloshirt. Während die Schüler in der Klasse sind wird die Homeuniform gewaschen und getrocknet. Der Unterschied zur Schuluniform ist die Farbe des Poloshirts da haben alle beige.

Das Mittagessen nehmen alle Schüler gemeinsam in der Mensa ein zusammen mit der Lehrperson. Nach den Nachmittagsstunden ziehen sich die Kinder wieder um und gehen mit ihren sauberen frisch gewaschenen Kleider wieder nach Hause. 

Die lange Zeit während dem Lockdown bedeutete für die Kinder nicht nur keine Schulbildung auch kein ausgewogenes Essen oder Gesundheitsbetreuung, auch die persönliche Hygiene fehlte zum Teil. Es ist unglaublich zu sehen wie dünn diese Kinder manchmal sind. Durch die Schuldirektorin werden Hausbesuche durchgeführt da gibt es ganz viele Familien die praktisch nichts zu Essen haben und sich von einem Sack Reis ernähren. 

Da ich in einem Projekt an der Schule mithelfe durfte ich bei die Verabschiedung am Nachmittag dabei sein. Die kleinsten, ca. 3 Jahre alt stellen sich schön in Einerreihe an bekommen eine Tüte mit Essen, diese strahlenden Augen sind sehr berührend.





Die Shorts und Hosenröcke der Schüler werden hier in der Schneiderei genäht. Auch die Rucksäcke werden hier hergestellt aus Stoff und Fischfuttersäcken. In einem anderen Beitrag gibt es Fotos der Säcke die hier aufgeschnitten und anschliessend gewaschen werden.

Mittwoch, 27. Oktober 2021

Pyjama in Kambodscha

 Oder warum tragen Kambodschanerinnen immer Pyjamas? Vorzugsweise in knallbunt und am liebsten mit Chanel, Dior, Gucci oder Louis Vuitton Aufdruck, am besten schön Glänzend.

Warum sie das machen haben wie noch nicht herausgefunden aber natürlich wollen wir auch dazu gehören und so fing die Geschichte an.

Auf dem ersten Markt haben wir mal all die Stände begutachtet mit den Pyjamas. Die Auswahl ist enorm leider ist die Qualität der Stoffe nicht die beste, meist Kunstfaser was bei diesen Temperaturen einer Privat Sauna gleichkommt. Leider oder Glücklicherweise passe ich so gut wie nie in eine asiatische Kleidergrösse. Meine beiden Kolleginnen hatten da mehr Glück oder auch nicht?




Das fanden alle so cool das beschlossen wurde bei der nächsten Party tragen alle so ein Teil auch die Männer. Gesagt getan ein Kollege feierte sein Geburtstag in Phnom Penh und davor ging es auf den Markt was ein bisschen chaotisch war, 8 Personen auf der Suche nach Pyjamas.

Wir waren alle erfolgreich, auch für mich gab es eines, mit Mikey Maus drauf,  allerdings hatte ich den ganzen Abend Angst die Hosen reissen, waren doch schon echt eng.

Einige Jungs haben leider keine gefunden in ihrer Grösse da habe ich beschlossen Stoff einkaufen zu gehen und Die Teile selber zu nähen, auch für mich in meiner Grösse. Es gibt auf jeden Fall später mal Fotos davon.



Mittwoch, 20. Oktober 2021

Phnom Penh

 Nach einigen Wochen auf der Smiling Gecko Farm zog es mich doch wieder einmal in die Stadt. Zusammen mit meinen zwei Kolleginnen machten wir uns am Freitagabend auf den Weg. Da es ca. 2 Stunden Fahrzeit benötigt haben wir an diesem Abend ausser ein bisschen Billardspielen nichts mehr unternommen.

Samstagmorgen haben wir uns auf den Weg gemacht zum Central Market der zu Fuss gut erreichbar ist. Es macht aber nicht so viel Spass zu Fuss zu gehen, die Trottoirs sind ungleich hoch, es fehlen Steine oder existieren nicht. Da man sich so darauf konzentrieren muss sieht man zu wenig von der Stadt.




Hier scheint ein Mercedes Fan zu wohnen, das Geländer besteht aus dem Logo.




Faszinierend sind auch die Stromleitungen


Der Central Market finde ich ziemlich touristisch, es gibt Essensstände, Kleider und Souveniers aber alles schön geordnet und aufgeräumt. Wir beschlossen dann erst mal Mittagessen zu gehen wo ich das erste mal mit dem Tuktuk fuhr. Die kann man ganz einfach über eine App bestellen so wie man es von Uber kennt. Der Preis ist auch da fix und man muss nicht erst handeln aber bezahlt wird bei Ankunft in Cash. Das ist die einfachste Fortbewegung günstig und effizient und man sieht etwas von der Stadt.
Am Nachmittag besuchten wir den Orussey Market. Dieser Markt ist sehr lokal, 4 oder 5 Stockwerke hoch und man bekommt so ziemlich alles da. Es gibt auch Essen, Kleider, Schuhe, Stoff usw. aber er ist nicht mehr so schön aufgeräumt und geordnet hier ist es schon chaotischer und hektischer.




Ich mag diesen Markt sehr da gibt es so viel zu sehen und zu erleben, ich war jetzt schon dreimal da und endecke jedes Mal wieder neues. Was mach am meisten freut, vom Markt weg gibt es zwei Strassen eine mit nur Stoffläden und die andere mit Zubehör und Nähmaschinen. Da darf ich jeweils Stoffe einkaufen gehen die in der Schneiderei verarbeitet werden. Fühlt sich manchmal wie Weihnachten an.

Abends haben wir noch den Night Market besucht den ich persönlich enttäuschend fand. Es gab nur Kleider und die leider nicht in bester Qualität, die wenigen Essensstände waren auch nicht so einladend und allgemein waren fast keine Leute da.

Dienstag, 21. September 2021

Ausflug zum Wasserfall

Für das Wochenende war der Plan zum Wasserfall zu fahren. Die Idee war mit dem Velo zu fahren, da gibt es aber verschiedene  Zeitangaben von Einheimischen die ziemlich unterschiedlich sind. So zwischen 40 Minuten bis 2 Stunden. Die nächste Idee war dann mit einem Tuk Tuk zu fahren was aber bei 2 Stunden und den Strassenverhältnissen sehr ungemütlich werden könnte. Also zur nächsten Idee, mit einem Auto zu fahren. Ein Kollege hat dies organisiert nächste Frage war, wer fährt? Wir benötigen einen Internationalen Führerausweis und dazu eine lokale Lizenz um hier Auto fahren zu dürfen, was wir natürlich alle nicht haben. In der Zwischenzeit haben schon 6 Personen zugesagt, auch hier sind die Autos für 5 Personen gedacht. 

Na ja warum sich so viele Gedanken machen es kommt eh anders wie geplant.

Zur vereinbarten Zeit waren plötzlich 12 Personen. Das einheimische Küchenpersonal hat von dem Ausflug gehört und haben sich, zu unserem Glück, spontan angeschlossen. Sie kamen mit 2 Autos und durften die auch legal fahren, nicht ganz legal war allerdings die Anzahl Mitfahrer was allerdings niemand interessierte.

Glücklicherweise haben sich die Kollegen angeschlossen und die Fahrt übernommen, wir waren dann doch fast 3 Stunden unterwegs was mit dem Velo als Tagesausflug nicht machbar gewesen wäre, für mich auf jeden Fall nicht.




Als wir angekommen sind hiess es noch 2.5 Stunden den Berg hoch als wir aber sahen was die Kollegen alles aus dem Auto zaubern dachten wir uns schon das kann nicht sein.

Da wurden Kühlboxen, Bier und Holzkohle geschultert und los ging’s. Allerdings nicht sehr weit, war doch alles sehr schwer, das Bier wurde ganz schnell auf alle Rucksäcke verteilt.










Das Wetter war da auch noch schön und der Weg gut begehbar was sich aber nach 10 Minuten schnell änderte und der Regen kam wieder einmal heftig und verwandelte den Weg in Schlamm. Nach ca. 15 Minuten waren wir dann auch schon beim ersten Halt mit Unterständen, da wollte auch niemand mehr weiter.

Dann zeigte sich dass das Küchenteam ein eingespieltes Team ist. Es wurde Fleisch ausgepackt, Gewürze und Messer, die einen suchten Holz und die anderen haben Blätter und Gewürze zum Essen zusammen gesucht. Der Küchenchef hat mir nachher erzählt das sie früher bei solchen Ausflügen immer alles im Wald zusammengesucht haben und eigentlich nur jeweils das Fleisch mitgebracht haben. Wir hatten keine Ahnung was essbar ist und was auch gut schmeckt und waren neugierig auf alles.

Alle hatten ihre Aufgabe und es war eine Freude zu zu schauen und wieder einmal mehr diese tolle Gastfreundschaft zu erleben. 







Spannend war die aufgeschnittene Bierdose die gefüllt wurde mit Gewürzen und Fleisch und so direkt ins Feuer kam. Das Fleisch daraus war super saftig und zart. Ein grossen Palmblatt diente als Tisch und drauf wurde das feine Essen angerichtet. 





Anschliessend wurde lokale Musik gespielt und dazu getanzt. Nach einem wirklich gelungenen Nachmittag mussten wir auch schon wieder aufbrechen es wird früh dunkel hier und die Strassen sind vor allem Nachts nicht so toll zum fahren.

Wir haben dann auch alles schön zusammengepackt und mitgenommen, leider machen das viele nicht. Der Abfall wird einfach hinter die nächste Ecke gekippt egal was es ist. Beim zurückgehen sah man wieder einmal mehr richtig hohe Abfallberge, Plastikflaschen, Masken und Essensverpackungen einfach um die Ecke  weggeworfen. Auch unterwegs sieht man die Wohnhäuser und daneben der Berg Abfall, meist Plastik.

Es war ein gelungener Ausflug, es beeindruckt mich immer wieder wie fröhlich, freundlich und zufrieden die Leute hier sind.