Sonntag, 25. November 2012

Oktober/November

Nun melde ich auch mich wieder einmal!Die Zeit vergeht hier wie im Fluge was man eigentlich fast wörtlich nehmen kann! Wir sind soviel unterwegs und verbringen doch eine beachtliche Zeit im Flugzeug. 
In meinem ersten Chinesisch Kurs habe ich eine Vietnamesin kennen gelernt sie heisst Vivian. Wir treffen uns seither immer wieder zum Kaffeeklatsch, zum nähen oder auch gemütlich zusammen mit unseren Männern. Sie geht regelmässig nach Vietnam und ich habe sie für ein Wochenende begleitet. Wir waren in Ho Chi Minh und den Eindruck den diese Stadt bei mir hinterlassen hat ist, diese Stadt besteht aus Roller! Es hat mir sehr gut gefallen, es gibt da nicht so viele Hochhäuser aber ganz viele schöne alte Gebäude die zum Teil renoviert sind oder sie sind dabei. 
Roller gehören ja einfach zu Asien da sie im Gegensatz zu Autos ein bezahlbares Fahrzeug sind aber so viele wie in dieser Stadt habe ich noch nirgends anders gesehen! Es ist schon faszinierend wenn an einem Rotlicht 100 Roller stehen und sich bei grün alle in Bewegung setzen. Das Überqueren der Strasse war auch ein Erlebnis und dafür bin ich nicht wirklich geeignet. Ich habe mich immer erschrocken wenn ein Fahrzeug kam und blieb automatisch stehen was nicht sehr gesund ist! Der Fahrer rechnet nicht damit er geht davon aus das ich weiter gehe und er hinter mir durchfahren kann, na ja ist nichts passiert.Das permanente Hupen übrigens heisst hier, nicht wie in der Schweiz mach Platz sondern heisst Achtung hier kommt ein Fahrzeug. Am nächsten Tag habe ich es sogar gewagt als Beifahrer auch auf ein Roller zu steigen!  
Am zweiten Tag haben wir Vivians Familie besucht die ca. eine Stunde weit weg wohnt. Es beeindruckt mich immer wieder wie herzlich man hier empfangen wird und wir Gastfreundlich und Groszügig  die Menschen sind auch wenn sie selber nicht viel haben. Am Nachmittag fand dann auch noch die Taufe ihres kleinen Neffen statt wo wir dabei waren. Ganz anders geht das da, der Täufling wird von der Grossmutter gehalten und der Patenonkel oder Tante steht dahinter. Ein Junge hat einen Patenonkel ein Mädchen eine Patentante. Nach der Zeremonie werden noch kurz Fotos gemacht und danach geht man wieder nach Hause. Es findet kein Essen statt oder eine Feier wie bei uns. 
Es ist wirklich toll das ich solche Erlebnisse mit nach Hause nehmen kann!

Die Woche später musste Stephan wieder einmal nach Manila arbeiten und ich bin für das Wochenende nachgereist. Wir waren in diesem Jahr doch schon einige Male da und mittlerweile kennen sie uns und wir werden schon mit Handschlag begrüsst! Also wenn jemand mal ein gutes Hotel in Manila sucht das Marriott ist wärmstens zu empfehlen!

Danach ging es endlich wieder mal in die Ferien! Ja ja ich weiss ich habe ja das ganze Jahr Ferien aber Stephan nicht! Ich bin ja glücklich nimmt er mich jeweils mit und lässt mich nicht zu Hause....nein Spass beiseite.
Wir sind nach Hongkong gereist und von da mit dem Schiff nach Sanya, das gehört zu China, und weiter nach Hanoi und Hoi An in Vietnam. 
Das Schiff war für unsere Begriffe einfach zu gross, obwohl es fast ausgebucht war haben sich die Menschen gut verteilt aber man fühlte sich nicht wirklich wie auf dem Schiff. Das einzig positive daran war ich wurde nicht Seekrank da es sich kaum bewegt hat! Toll ist aber auch man kann wirklich viel sehen und das ohne Stress, ganz gemütlich. Auch konnte ich meine Chinesisch Kenntnisse ein bisschen auffrischen da 90% der Gästen Chinesen waren. Also ich kann schon verstehen wenn die Reiseleiter falsch übersetzten nur mit dem Reden happert es noch!
Der erste Ausflug war in Sanya.Wir gingen ein Dorf der Lin Minority anschauen. Das ist ein Menschenstamm der vom aussterben bedroht ist. Die Frauen da sind von oben bis unten tätowiert, auch das Gesicht, angeblich wegen der Schönheit. So wie ich verstanden habe wird das aber heute nicht mehr gemacht. 
Der ganze Ablauf war ganz typisch chinesisch! Die Reiseleiterin hat im Bus gesagt sie will uns nicht durch das Dorf hetzten wir sollen genug Zeit haben uns umzuschauen und Fotos zu machen! Ich weiss ja nicht was hetzten für sie bedeutet aber es blieb kaum Zeit um sich umzuschauen, nun ist mir auch klar warum alles Chinesen alles fotografieren, sie haben keine Zeit um sich etwas anzuschauen das machen sie erst nach der Reise zu Hause wenn sie die Fotos anschauen! 
Es war schon schade, die Frauen in diesem Dorf weben ganz wunderschöne Tücher mit kräftig bunten Farben. Gerne hätte ich mir die länger angeschaut oder auch etwas gekauft was aber durch die Reiseleiterin total abgeblockt wurde. Auch hier wieder eine alte Frau wollte ein Tuch verkaufen, auch dieses Wort habe ich zufälligerweise verstanden, aber die Reiseleiterin ist nicht darauf eingegangen und hat als Übersetzung irgend eine Geschichte erzählt. 


Eingang zum Dorf

Die Frauen beim weben, die Tätowierungen kann man hier sehen.
Durch die Haltung an den Handwebstühlen bekommen die Frauen krumme Rücken, sie arbeiten den ganzen Tag in dieser Position.




Am nächsten Tag machten wir Halt in Hoi An. Ich habe in einer Zeitschrift einen Bericht darüber gelesen und wollte da unbedingt hin. Diese Ortschaft liegt etwa in der Mitte von Vietnam am Meer. Es ist eine ganz tolle Stadt und lädt zum bummeln und geniessen ein. Durch meine Freundin Vivian habe ich ja schon sehr viel vom Leben der Vietnamesen erfahren und gelernt und auch hier waren wir beeindruckt von der Gastfreundschaft. Wir hatten da einen Ausflug mit Mittagessen. Im Restaurant war das Essen schon vorbestellt und es gab etwa 10 verschiedene Sachen. Es war einiges mit Seafood was mich aber nicht gestört hat da es noch genug anderes gab. Beim ersten Gang aber wo ich nichts gegessen habe kam die Bedienung und hat nachgefragt ob es mir nicht schmeckt weil ich nichts ass. Als ich gesagt habe da ich keine Seafood esse war sie besorgt ob ich auch genug bekomme mit den anderen Sachen wobei ich sie beruhigt habe es sei genug da auch für mich. 10 Minuten später kam sie dann mit extra Essen für mich, verschiedene Fleischgerichte und vegetarische Frühlingsrolle! Genau solche Erlebnisse machen das Leben hier so lebenswert und ich staune immer wieder darüber.





Markt in Hoi An

Strand zwischen Hoi An und Danang

Die Gartenanlage eines Tempels in Hanoi

Der nächste und letzte Halt auf dieser Reise war die Bucht von Hanoi. Das ist die einzige Station die uns nicht so gefallen hat. Der Ausflug war nett, wir besuchten einen Tempel und anschliessend eine einheimische Familie. Da ich durch Vivian schon wusste wie Einheimische leben fand ich es toll das es keine "gespielte" Familie war sondern wirklich wie sie leben. Der Tempel war auch sehr schön aber nach gefühlten 100 Tempeln in diesem Jahr gleicht sich der eine doch schon sehr dem anderen. Für mich hat sich die Faszination der Buddastatuen aber nicht verringert, nur die das Gefühl jeden und alles zu sehen ist nicht mehr so da. Lieber geniesse ich einfach die Ruhe und den Frieden den so ein Platz ausströmt. Auch das Gefühl Fotografieren zu müssen ist nicht mehr so da, einfach nur noch geniessen!

Wieder zurück in Singapur haben wir Besuch von Stephans Familie bekommen. 10 Tage lang durfte ich "meine" Stadt zeigen und erzählen ich entschuldige mich hier nochmal wenn ich zu schnell war und alle ein bisschen gefordert habe mit meinem Programm!

Nun sind wir schon wieder am packen den Morgen geht es los nach Australien. Auch dies ein grosser Wunsch von mir und ich freue mich schon riesig darauf! Also habt noch ein bisschen Geduld bis ich wieder schreibe aber ich denke es gibt dann wieder ganz viel zu berichten!