Freitag, 12. November 2021

Wieder einmal an der Nähmaschine



 Seit längerem habe ich mich wieder einmal selber an die Nähmaschine gesetzt. Meine Arbeit hier besteht sonst mehrheitlich aus Organisieren, Planen, Bestellen und Anleiten der Schneiderinnen. Nun steht ein Projekt an wofür etwas anderes wie Kleider benötigt werden da ergriff ich die Gelegenheit.

Durch eine Spendenaktion von Nähmaschinen gibt es hier einige Bernina Maschinen. Leider können wir uns nicht wirklich darüber freuen. Einige sind älter wie ich, was ja eigentlich nicht negativ ist würden sie funktionieren. Zum Beispiel ist bei einer die Fadenhalterung kaputt bei der anderen die Vorrichtung zum Spulen. Meine Reaktion da war, wie kann man die noch benützen wenn ich keine Spulen mehr füllen kann? Eigentlich ganz einfach, einfach von Hand aufwickeln was die Frauen hier machen, aber das ist sehr Zeitaufwendig. Glücklicherweise müssen sie das nicht viel machen, die Maschinen werden fast ausschliesslich für Knopflöcher benützt.

In der Zwischenzeit wurden die Haushaltsmaschinen durch Industriemaschinen ergänzt. An die muss ich mich erst gewöhnen, das Einfädeln ist komplizierter und sie näht viel schneller, manchmal zu schnell für mich. Ich habe die Erfahrung gemacht Barfuss lässt sich die Maschine am besten bedienen, da kann man auch mal ein bisschen langsamer nähen. Überhaupt ist das richtig toll hier Barfuss zu arbeiten alle machen das in der Schneiderei regelmässig. 

Hier seht ihr das Endprodukt meiner Näharbeit, für was wir das benötigen verrate ich noch nicht das werdet ihr aber bald erfahren.



Donnerstag, 4. November 2021

Schulöffnung nach 22 Monaten

 Am Montag war es endlich soweit der normale Schulunterricht hat wieder begonnen nachdem die Schule mit wenigen Tagen Unterbruch 22 Monate im Lockdown war. Die Lehrpersonen haben auch während dieser Zeit die Schüler betreut und sie haben sie mit Lernmaterial und Essen versorgt.

Ein Schultag hier beginnt damit das die Kinder in ihrer Homeuniform kommen und sich erst Duschen gehen. Dabei werden auch die Zähne geputzt und falls nötig schon mal kleine Wunden versorgt. Danach wird die Schuluniform angezogen die aus schwarzen Shorts für die Jungs und einem Hosenrock für die Mädchen besteht dazu je nach Klassenstufe ein farbiges Poloshirt. Während die Schüler in der Klasse sind wird die Homeuniform gewaschen und getrocknet. Der Unterschied zur Schuluniform ist die Farbe des Poloshirts da haben alle beige.

Das Mittagessen nehmen alle Schüler gemeinsam in der Mensa ein zusammen mit der Lehrperson. Nach den Nachmittagsstunden ziehen sich die Kinder wieder um und gehen mit ihren sauberen frisch gewaschenen Kleider wieder nach Hause. 

Die lange Zeit während dem Lockdown bedeutete für die Kinder nicht nur keine Schulbildung auch kein ausgewogenes Essen oder Gesundheitsbetreuung, auch die persönliche Hygiene fehlte zum Teil. Es ist unglaublich zu sehen wie dünn diese Kinder manchmal sind. Durch die Schuldirektorin werden Hausbesuche durchgeführt da gibt es ganz viele Familien die praktisch nichts zu Essen haben und sich von einem Sack Reis ernähren. 

Da ich in einem Projekt an der Schule mithelfe durfte ich bei die Verabschiedung am Nachmittag dabei sein. Die kleinsten, ca. 3 Jahre alt stellen sich schön in Einerreihe an bekommen eine Tüte mit Essen, diese strahlenden Augen sind sehr berührend.





Die Shorts und Hosenröcke der Schüler werden hier in der Schneiderei genäht. Auch die Rucksäcke werden hier hergestellt aus Stoff und Fischfuttersäcken. In einem anderen Beitrag gibt es Fotos der Säcke die hier aufgeschnitten und anschliessend gewaschen werden.